Auf den Spuren des Judentums

 

Auf den Spuren des Judentums in Marburg

Die Ethik-Kurse der Jahrgangsstufen 3-5 haben sich in diesem Schulhalbjahr intensiv mit dem Judentum befasst. Aus diesem Kontext heraus fuhren diese drei Kurse am 28.05.2019 nach Marburg, um dort die  heutige und die ehemalige mittelalterliche Synagoge, den Jüdischen Friedhof und die Stolpersteine zu besuchen.

In der Synagoge wurden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Schmermund begrüßt. Er hatte für Schüler Tische mit Gegenständen aus dem Judentum aufgebaut. Auf dem einen Tisch befanden sich Gegenstände zum jüdischen Alltag, auf dem zweiten die Schriften des Judentums und auf dem dritten Tisch Gegenstände zu den jüdischen Festen. Die Schülerinnen und Schüler durften alle Gegenstände ausprobieren, auspacken und anfassen. Die Schülerfragen zu den einzelnen Objekten beantwortete Herr Schmermund gerne.

Anschließend öffnete Herr Schmermund die Heilige Lade und zeigte den Schülerinnen und Schülern eine echte Thora-Rolle. Herr Schmermund las zudem das Gebet „Sch’ma Israel“ vor, was bei den Schülern für Eindruck sorgte. Mit dem Jad (Zeigestab) durften die Kinder selber so tun, als würden sie etwas aus der Thora vorlesen. Einige Schülerinnen und Schüler sprachen das „Sch’ma Israel“ sogar nach.

Nach der Führung, die aufgrund der vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler sicherlich noch mehr Zeit hätte in Anspruch nehmen können, begab sich die Gruppe in Richtung Marburger Oberstadt, um die ehemalige mittelalterliche Synagoge aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin lernten die Schülerinnen und Schüler den Sinn und Zweck der Stolpersteine kennen. Bei der mittelalterlichen Synagoge erfuhr die Gruppe, dass es in Marburg im 14. Jahrhundert eine Synagoge gab, die durch einen Brand zerstört wurde. Erst bei archäologischen Ausgrabungen kam dieses Gebäude zum Vorschein und heute kann man durch einen Glaskasten immer noch einen Blick in die Synagoge werfen.

Der letzte Ort des Ausflugs war der Jüdische Friedhof, bei dem die Gruppe zunächst erfuhr, wie man nach jüdischem Glauben einen Toten beerdigt. Danach durften sich die Schülerinnen und Schüler den Friedhof genauer anschauen.

Als Fazit dieses Ausflugs steht fest, dass der interreligiöse Dialog durch die Unterrichtseinheit und noch mehr durch den Ausflug gefördert wurde. Alle Schülerinnen und Schüler zeigten durchweg ohne Vorbehalt ein Interesse an der anderen Religion und haben viel von einer anderen Religion gelernt.

Christopher Koch und Cynthia Achenbach